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Trendwende bei Insolvenzen: In 2009 kräftiger Anstieg der Pleiten befürchtet

Neuss, 04.01.2009 18:22 Uhr (redaktion)

Für den Mittelstand und bestimmte Branchen wird es schwieriger Kredite zur Finanzierung zu erhalten. Zudem werden die Forderungsausfälle zunehmen. Ein kritisches Jahr 2009 steht bevor.

Laut dem Verband Creditreform werden die Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2009 von ca. 30.000 in 2008 auf gut 33.000 bis 35.000 Fälle steigen. Ebenso verhält es sich bei den Verbraucherinsolvenzen die in den letzten Jahren erfreulicherweise rückläufig waren.

Gründe für den Trend nennt der Verband u.a. die Rücknahme der Zusagen von Kreditversicherer, die geringeren Geschäftserwartungen und die sich verschärfende Zurückhaltung der Finanzinstitute für die Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen.

Bei den Branchen stehen die Automobilindustrie und die Transport-/Logistikunternehmen nicht gut da. Auch die sogenannten unternehmensnahen Dienstleistungen, wie Call-Center und Personalvermittler werden Probleme bekommen.

Besonders insolvenzgefährdet sind kleine und junge Unternehmen. Mehr als jeder vierte Antrag (25,8 Prozent; Vorjahr: 25,5 Prozent) betrifft mittlerweile einen Betrieb, der weniger als 100.000 Euro im Jahr umgesetzt hat. Betriebe, die fünf Millionen Euro und mehr Umsatz pro Jahr erwirtschaften, machen demgegenüber nur einen sehr geringen Teil vom Insolvenzgeschehen aus.

Im Frühjahr befragte Creditreform 4.000 Unternehmen, ob sie die Auswirkungen der Finanzkrise bereits spürten. Für die jetzige Analyse wurde die Umfrage wiederholt. 32,5 Prozent der im Frühjahr 2008 Befragten gaben an, dass für sie der Zugang zu Finanzmitteln seit dem Herbst 2007 schwieriger oder deutlich schwieriger geworden sei.

(Quelle: Creditreform)

 

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