Hamburg, 25.08.2008 18:54 Uhr (redaktion)
Auch nach zwei Monaten steht noch kein Käufer für die 378 Plus-Filialen fest, die Edeka auf Geheiß des Kartellamts nicht mit der Tengelmann-Discountkette übernehmen darf.
"Wir haben keinen Vorschlag auf dem Tisch", sagte eine Sprecherin des Kartellamts am Montag. Daher gebe es keinen neuen Sachstand. Der Verkauf ist die letzte Hürde für die Discount-Ehe von Plus und der Edeka-Kette Netto. Eine Tengelmann-Sprecherin sagte, die Verhandlungen liefen noch, eine Entscheidung gebe es nicht. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte von einer Vorentscheidung berichtet, wonach die Kölner Rewe-Gruppe einen Großteil der zur Disposition stehenden Plus-Filialen übernehme.
Der Verkauf war eine Auflage der Wettbewerbshüter, die im Juli nach sechs Monaten grünes Licht für die Übernahme durch Edeka gegeben hatten. Von den bundesweit 2800 Filialen müssen zuvor aber 378 an konkurrierende Einzelhändler abgegeben werden. Sie dürfen an maximal drei Käufer gehen, um eine ausreichend starke Konkurrenz für Edeka zu sichern. Nur wenn sich nachweislich kein Käufer findet, darf ein Standort geschlossen werden.
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, ein kleineres Paket der zum Verkauf stehenden Plus-Märkte gehe an die Discountkette Netto Stavenhagen. Zwei regional tätige Ketten kauften weitere Plus-Märkte. Für eine zweistellige Zahl von Geschäften habe sich kein Interessent gefunden, diese würden wohl geschlossen.
Netto Nord mit Sitz im ostdeutschen Stavenhagen gehört mehrheitlich der dänischen Dansk Supermarked, 25 Prozent liegen bei Edeka. Die neuen Eigner der 378 Plus-Märkte dürfen nach der Auflage des Kartellamts in keinerlei Verbindung zu Edeka oder Tengelmann stehen. Edeka-Chef Markus Mosa hatte gesagt, sollte Netto Nord zum Zug kommen, schließe er nicht aus, die Beteiligung zu veräußern, um neue Bedenken des Kartellamts zu vermeiden.
(Thomson Reuters)
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