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Telekom plant Verlagerung von 8000 Call-Center MitarbeiterInnen

Bonn, 21.08.2008 19:40 Uhr (redaktion)

Nun ist es raus. Der Bonner Konzern will fast zwei Drittel der Call-Center-Standorte mit insgesamt etwa 8000 Mitarbeitern schließen. Zudem sollen zum 1. Dezember die Technikzentren mit gut 6000 Mitarbeitern in eine konzerneigene Servicegesellschaft ausgelagert werden.

Entlassungen solle es durch die Maßnahmen - durch die die Telekom einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag einsparen will - nicht geben. Mit der Gewerkschaft Verdi sollen nun Gespräche aufgenommen werden. Sie kündigte bereits Widerstand gegen die Pläne an.

Bei den Call-Centern zieht sich die Telekom aus 39 der bislang 63 Städte in Deutschland zurück, aus denen sie bislang telefonischen Kundendienst anbietet. Nicht alle ließen sich wirtschaftlich betreiben, begründete der Konzern. Durchschnittlich arbeiteten in den Service-Centern rund 190 Mitarbeiter, 225 Mitarbeiter sei die kritische Größe. Rund 70 Millionen Euro will die Telekom in den kommenden zwei Jahren auf in die Modernisierung der Call-Center in den übrigen 24 Städten investieren.

Den betroffenen Mitarbeitern werde eine gleichwertige Arbeit an einem anderen Standort angeboten, erläuterte der zuständige Bereichs-Personalvorstand Dietmar Welslau. "Es sind keinerlei Stellenstreichungen geplant." Rund 1500 Mitarbeiter hätten längere Arbeitszeiten als bislang, räumte der für den Kundenservice zuständige Bereichsvorstand Thomas Berlemann ein. Bei möglichen Umzügen soll es Unterstützung geben. Wer trotzdem gehen wolle, für den gebe es eine Abfindungsregelung. "Ziel ist es aber, keinen Mitarbeiter durch diese Maßnahme zu verlieren", sagte Welslau. Insgesamt arbeiten 18.000 Menschen in den Call-Centern der Telekom.

Begleitet vom ersten Streik in der Unternehmensgeschichte hat die Telekom im vergangenen Sommer bereits 50.000 Service-Mitarbeiter in konzerneigene Gesellschaften ausgegliedert. Dort müssen die Beschäftigten länger arbeiten und erhalten nur durch Ausgleichszahlungen das gleiche Gehalt. Zudem wurden die Einstiegsgehälter gekürzt, was das Lohnniveau auf Dauer senkt.

(Thomson Reuters)

 

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