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Erdbeobachtungssatelliten von RapidEye auf dem Weg ins All

Brandenburg a. d. Havel, 15.08.2008 16:28 Uhr (redaktion)

Mit dem Eintreffen der Trägerrakete DNEPR-1 in Baikonur (Kasachstan) gehen die Vorbereitungen für den Satellitenstart des Geo-Informationsdienstleisters RapidEye AG in die Endphase und dem Start der Satellitenkonstellation am 29.08.08 steht damit nichts mehr im Weg.

Alle fünf Erdbeobachtungssatelliten von RapidEye werden dann mit dieser einen Rakete in den Orbit geschickt und die Erde auf einer gemeinsamen Umlaufbahn fünfzehn Mal am Tag umkreisen. Mit der neuartigen Konstellation und dem Einsatz von Hochtechnologie-Kameras ist RapidEye in der Lage, seinen Kunden täglich hochqualitative Daten von jedem Punkt der Erde zu liefern. Ergänzt wird das System durch eine Kontrollstation sowie ein Bodensegment zur Datenverarbeitung und -archivierung. Die gewonnenen Bilddaten sind besonders dafür geeignet, Antworten zu Fragen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Kartographie zu geben.

„Langsam wird es Ernst und wir können erstmals den geplanten Satellitenstart-Termin am 29.08.08 um 09.15 Uhr (MEZ) bestätigen“, sagt Wolfgang G. Biedermann, Vorstand der RapidEye AG. „Wir sehen diesem Start mit freudiger Erwartung entgegen, denn damit ernten wir die Früchte unserer Arbeit aus mehr als 10 Jahren. In dieser langen Vorbereitungszeit haben wir die Projektfinanzierung gesichert, unser Satellitenbeobachtungssystem sowie eine Vielzahl kundenspezifischer Informationsprodukte und -dienstleistungen entwickelt und umgesetzt. Die Verbindung aus Aktualität, Flächenabdeckung und Qualität der Daten – gepaart mit dem umfassenden Know-How unserer Mitarbeiter und Partner – eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten im Bereich der Management- und Geo-Informationsdienste. Damit werden wir unseren Kunden zum Beispiel Bilder und Dienstleistungen zur Ernteplanung, Fruchtartenerkennung oder Schadensbeurteilung nach Naturkatastrophen liefern“, fasst Wolfgang G. Biedermann die Bedeutung dieses Tags für sein Unternehmen zusammen. „Jetzt sind es nur noch einige Wochen bis es endlich losgehen kann und wir den operativen Betrieb aufnehmen.“

Der kanadische Raumfahrtspezialist MDA (MacDonald Dettwiler, Ltd.) war der wichtigste Partner bei der Entwicklung des RapidEye Satellitensystems. Als Generalunternehmer von RapidEye lieferte er die Satelliten sowie die Bilddatenverarbeitungs- und Datenvorprozessierungssysteme. Alle die Mission betreffenden Technik- und Managementaufgaben wurden von MDA durchgeführt. "Dies ist auch ein bedeutender Moment für unser Unternehmen”, sagt Steve Oldham, Vizepräsident für Satellitenmissionen bei MDA. "Für RapidEye haben wir zum ersten Mal eine Satellitenkonstellation mit kleinen Satelliten entwickelt. Der Entwicklungsprozeß des RapidEye-Systems, von der Bodenplanung bis zum Verarbeitungssystem, stellt einen Durchbruch im weltweiten Angebot schlüsselfertiger Daten dar. Wir sind stolz, für RapidEye zu arbeiten und ihre Mission mit zu ermöglichen”.

„Das Ergebnis unserer Zusammenarbeit mit MDA ist eine Satellitenkonstellation, die eine enorme Menge an Erdbeobachtungsdaten liefern kann. Wir können täglich Flächen aufnehmen, die mehr als 11 mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland sind. Unsere Satelliten, die von dem Britischen Raumfahrtunternehmen SSTL (Surrey Satellite Technology Limited) gebaut wurden, werden aus unserem Hauptquartier in Brandenburg an der Havel gesteuert und überwacht. Damit stellen wir unseren Kunden kostengünstig und tagesaktuell genau die Daten zur Verfügung, die sie für ihre jeweiligen Zwecke benötigen“, erläutert Biedermann. Ermöglicht wird dies auch durch den Einsatz von Kameras des thüringischen Unternehmens Jena-Optronik GmbH, die die Erde mit Hilfe von 5 Spektralbändern (Rot, Grün, Blau, Nahes Infrarot und Red-Edge) aufnehmen werden. Dabei reagiert der 'Red-Edge’-Kanal besonders empfindlich auf Veränderungen des Chlorophyll-Gehalts von Pflanzen. Der Chlorophyll-Gehalt ist ein Indikator für die Vitalität und den Reifegrad von Pflanzen und damit ein wichtiger Baustein für die Erkennung von Fruchtarten, für die Beurteilung von Schäden und für Ernteprognosen aus mehr als 630 km Höhe. „Mit unserem Angebot schließen wir eine seit langem bestehende Nachfragelücke der Wirtschaft und der Wissenschaft im Bereich der Geo-Informationsdienste, denn unsere Bilder liefern optische Erdbeobachtung der nächsten Generation. Daher werden unsere Daten von vielen unterschiedlichen Branchen mit großer Spannung erwartet“, resümiert Biedermann die Bedeutung des RapidEye-Geschäftsmodells.

http://www.rapideye.de/

 

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