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Fusion Provinzial NordWest und Sparkassen-Versicherung Stuttgart ist vom Tisch

Münster, 21.06.2008 10:12 Uhr (redaktion)

Der kommunale Landschaftsverband Westfalen-Lippe, einer der Eigentümer der Provinzial, sprach sich am Freitag einstimmig gegen eine Fusion aus, wie Landschaftsdirektor Wolfgang Kirsch mitteilte.

Es gebe keine wirtschaftliche Notwendigkeit. Die bisherigen Erfahrungen mit Kooperationen beider Partner, etwa im EDV-Bereich, seien negativ verlaufen. Das letzte Wort über eine mögliche Fusion ist allerdings noch nicht gesprochen. Die endgültige Entscheidung soll erst am 1. Oktober fallen.

Die Provinzial Nordwest gehört zu 40 Prozent dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, einer Organisation der Kommunen in der Region. Weitere 40 Prozent halten die Sparkassen in Westfalen-Lippe und 20 Prozent die Sparkassen in Schleswig-Holstein. Bei der Provinzial Nordwest sind etwa 3.300 Mitarbeiter beschäftigt. In der vergangenen Woche hatte es im Streit um die Fusionsfrage bereits personelle Konsequenzen gegeben. Provinzial-Vorstandschef Heiko Winkler erklärte seinen vorzeitigen Abschied zum Jahresende. Seine Nachfolge wird Ulrich Rüther antreten.

Die Provinzial NordWest ist mit knapp drei Milliarden Euro jährlicher Beitragseinnahmen der zweitgrößte der zwölf öffentlichen Versicherungskonzerne Deutschlands, nach der Versicherungskammer Bayern. Die Sparkassen-Versicherung Stuttgart folgt mit Beitragseinnahmen von 2,8 Milliarden Euro knapp dahinter. Einer der Gründe für die Ablehnung von Fusionsgesprächen sei auch eine Ausstiegsklausel gewesen, die die Stuttgarter Seite gefordert hatte, sagte Kirch. Danach sollte die Fusion mit der Provinzial im Falle einer Zusammenarbeit der Landesbanken von Bayern und Baden-Württemberg kurzfristig abgebrochen werden können. "Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen", sagte Kirsch.

(Quelle: NDR)
(Foto: Provinzial)

 

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