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Erster DIHK Report zur Unternehmensnachfolge -Risiken bei der Erbschaftssteuer

Berlin, 04.10.2007 09:44 Uhr (FS)

Jährlich haben 40.000 Unternehmen Probleme bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Betroffen sind gut 140.000 Arbeitsplätze. Der veröffentlichte Erfahrungsbericht stützt sich auf die Erfahrung der 81 Existenzgründungsberater in den Industrie- und Handelskammern.

Risiken bei der Erbschaftsteuer erschweren jede fünfte Unternehmensnachfolge. Das geht zudem aus dem ersten Nachfolgereport des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor.

Die Studie basiert auf einer Auswertung von rund 12.000 Beratungsgesprächen der Industrie- und Handelskammern (IHKs) im vergangenen Jahr.

Demnach berichteten 19 Prozent der Senior-Unternehmer und 22 Prozent der potenziellen Nachfolger, dass die nicht abzusehende Erbschaftsteuerbelastung einer Weiterführung des Betriebes innerhalb der Familie im Wege stehe.

Hintergrund: Viele Vermögenswerte wie etwa Immobilien stehen zwar wertmäßig in den Büchern; ihnen stehen jedoch keine entsprechenden liquiden Mittel im Unternehmen gegenüber. Auch die Erben verfügen meist nicht über ausreichendes Barvermögen zur Zahlung der Erbschaftsteuer.

DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun: "Die Folge ist oftmals der Verkauf oder gar die Schließung des Unternehmens. Das macht den erheblichen politischen Handlungsbedarf bei der Erbschaftsteuer deutlich."

Ludwig Georg Braun
Ludwig Georg Braun

Neben der Unsicherheit bei der Erbschaftsteuer gibt es eine Reihe weiterer Gründe, die eine Nachfolge erschweren. Ein Drittel aller Unternehmer berichteten, dass sie keinen geeigneten Nachfolger fänden. Zudem sind sich nach IHK-Erfahrungen viele Senior-Unternehmer nicht der großen Herausforderungen einer Unternehmensübertragung bewusst. 50 Prozent unterschätzen den Zeitbedarf.

Eine erfolgreiche Betriebsübertragung dauert mindestens drei Jahre. 36 Prozent der Senior-Unternehmer können ihr Lebenswerk nur schwer loslassen. Bei 30 Prozent ist die Altersvorsorge zum Großteil im Unternehmen gebunden – es besteht außerhalb der Firma keine ausreichende Zusatzvorsorge.

Im vergangenen Jahr – auch das ergab die Umfrage – konnten die IHKs mehr als 1.100 Unternehmen an einen Nachfolger vermitteln, die meisten über Deutschlands größte Internet-Nachfolgebörse nexxt-change.

Der Report steht hier direkt zum Download zur Verfügung.
Download (pdf-Datei).

 

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