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Mobile Banking am Beispiel der Postbank: Kontoführung unterwegs

Bonn, 04.09.2007 15:40 Uhr (FS)

Egal ob in der Hosentasche, in der Jacke oder in der Aktentasche: Das Handy als mobile Bankfiliale begleitet täglich seinen Besitzer.

Schnell noch eine Kontoabfrage beim Möbelkauf oder eine Überweisung bevor der Flieger geht - Mobile Banking ist heute dank des einfachen Zugangs ins Internet per Handy so einfach wie nie zuvor. Nicht nur für unterwegs stellen mobile Bankgeschäfte eine perfekte Ergänzung zur Kontoführung am PC dar. Dabei interessieren sich besonders technisch interessierte Kunden für diesen Kanal, überwiegend männlich im Alter von 35 bis 45 Jahren. Aber auch Frauen, die sich für nützliche und Zeit sparende Anwendungen begeistern, blicken zwischendurch auf ihr Handy und checken Kontostand oder Umsätze.

Der lange Weg vom mobilen Telefonieren zur mobilen Überweisung
Wer sich vor 15 Jahren ein Handy zulegte, wurde stirnrunzelnd belächelt. Wozu ein Telefon, das die persönliche Erreichbarkeit rund um die Uhr und an jedem Ort der Welt gewährleistet? Wer heute kein Mobiltelefon sein Eigen nennt, erntet fassungsloses Staunen. Denn ein Leben ohne Handy ist kaum mehr vorstellbar. Eine Studie des europäischen Marktforschungsinstituts Eito im Auftrag des BITKOM ergab, dass zum Jahresende 2007 weltweit jeder Zweite mobil telefoniert. Auch in Deutschland übersteigt die Zahl der Geräte die Zahl der Einwohner dank des Trends zum Zweit- oder Dritthandy. Und dabei ist der kleine Funkapparat längst nicht mehr nur zum Telefonieren da. Telefonieren ist fast Nebensache: spielen, fotografieren, Klingeltöne runterladen, Videos aufnehmen, Daten verwalten und e-mailen - der Alleskönner vertreibt Langeweile. Informationen aus dem Internet abrufen ist seit der Jahrtausendwende dank WAP-fähiger Handys und der später verbesserten Browser-Technologie heute ein Kinderspiel.

Der Bankberater in der Hosentasche
Durch das steigende Bedürfnis nach Mobilität gewinnen auch die sogenannten mobilen Dienste und Services zunehmend an Bedeutung. Jederzeit und von überall seine Angelegenheiten managen zu können wird immer wichtiger. Alles was das Internet per Computer bietet, dem steht das Surfen per Handy im World Wide Web in fast nichts nach: Ob Online-Shopping, Online-Banking, Informationen abrufen oder ähnliches. Vier von fünf Handy-Besitzern haben inzwischen die Möglichkeit, mit ihrem Gerät auch ins Internet zu gehen. Von dieser Option machen 40 Prozent Gebrauch. Das ergab eine Studie der Online Publishers Association.

Als einer der ersten Anbieter für mobile Finanzservices startete die Postbank für ihre Kunden im Jahr 2000 das WAP-Brokerage. Denn das schnellste Wachstum bei mobilen Bankgeschäften wurde aufgrund des Booms der New Economy dem Wertpapiergeschäft per Handy vorausgesagt. Einer Untersuchung des damaligen Internet-Forschungs-unternehmens Forit (heute Forrester Research) zufolge gab es zu diesem Zeitpunkt rund 50 Millionen Handy-Besitzer im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz). Sechs Prozent von ihnen nutzten WAP-Angebote.

Doch die WAP-Dienste florierten nicht. Den Kunden dauerte der Aufbau der Seiten zu lange, die Geräte waren unflexibel durch verhältnismäßig kleine Displays und die Benutzerführung war zu umständlich. Der Einbruch an den Börsen ließ das Interesse zusätzlich erlahmen.

Modernere Handys und das mobile Internet geben den Weg frei
Die rasante Weiterentwicklung der Mobilfunkgeräte zu farbigen und größeren Displays, die immer größer werdenden Kapazitäten dieser Geräte und die Einführung des mobilen Internets kurbelten das Handy-Banking neu an. Dies erkannte auch die Postbank. 2004 ging sie deshalb zur Weiterentwicklung ihres Angebots eine Partnerschaft mit T-Mobile ein. Das Handy wurde so zur Bankfiliale für unterwegs. Zunächst nur für T-Mobile-Kunden umfasste die Kooperation Informations- und Transaktionsangebote der Postbank wie zum Beispiel Überweisungen, Kontostandsanfragen, Wertpapierorders oder einen Geldautomatenfinder. Mit dem Angebot "Überweisungen via Handy" übernahm die Postbank in Deutschland eine Vorreiter-Rolle. Die Einwahl in das mobile Bankangebot erfolgte zu diesem Zeitpunkt noch ausschließlich über die t-zones von T-Mobile.

Heute ist das Mobile Banking und Mobile Brokerage für jeden Mobilfunkkunden über die Browserfunktion seines Handys möglich. Der Kunde gibt analog seines PCs die Zieladresse (URL) in das Browserfenster per Handytastatur ein, z.B. https://mobile.postbank.de. Nach wenigen Sekunden erscheint die Bankingseite der Postbank. Der Kunde benötigt zum Login dieselben Zugangsdaten wie beim Online-Banking. Dazu gehören seine Kontonummer und PIN. Um Transaktionen durchführen zu können, benötigt der Kunde außerdem seine iTAN-Liste bzw. eine mTAN. Eine spezielle Registrierung für das Mobile Banking ist nicht erforderlich. Frei nach dem Motto "Probieren geht über Studieren" können Interessierte erste Erfahrungen mit einem Testkonto der Postbank machen. Die Welt des mobilen Bankings erreicht man mit der Kontonummer 9 999 999 999 und der Online-PIN: 11111.

Weniger ist mehr
Mitbedingt durch die Displaygröße des Handys überfrachtet die Postbank ihre Leistungen via Handy nicht. Sie orientiert sich an den Wünschen ihrer Kunden und hält deshalb ihr Angebot bewusst schlank. Dabei steht der Nutzwert klar im Vordergrund. Die beliebtesten Funktionen kann der Kunde bei der Postbank seit März 2007 über eine Schnellauswahl in der Navigation direkt anwählen. Das führt ohne viele Klicks zum Beispiel zu Kontostand oder Überweisung. Zu den weiteren grundlegenden Funktionen gehören außerdem der Finanzstatus, Kontoumsätze, Daueraufträge und eine PIN/TAN-Verwaltung. Für Trader hält das mobile Brokerage außerdem eine Depotübersicht, Kauf und Verkauf von Wertpapieren, das Orderbuch, Guthabenverstärkung und Kursabfrage sowie eine Top/Flop-Liste bereit. Ein weiteres Highlight ist der Filial- und Geldautomatenfinder. So kann der Kunde in einer fremden Stadt den nächstgelegenen Geldautomaten oder ein Postbank Finanzcenter finden.

Nicht nur für Vielnutzer gibt es eine günstige Alternative
Die Postbank berechnet keine Kosten für den mobilen Service, es fallen lediglich die Verbindungskosten des Providers an. Die Computerzeitschrift c´t hat in Heft 13/07 die Datentarife der Netzbetreiber verglichen. Ihr Fazit: Innerhalb Deutschlands sind sie mittlerweile durchaus bezahlbar. Ihr Tipp: Der Gelegenheitssurfer sollte vor der ersten mobilen Online-Verbindung auf jeden Fall die Datentarife checken.

Wer auf Nummer sicher gehen und seine Kosten im Auge behalten möchte, für den gibt es eine weitere Lösung: Eine Software macht es möglich, Aufträge offline vorzubereiten und erst per Knopfdruck online abzusenden. Das ist besonders für Vielnutzer eine günstige Möglichkeit. Bei der Postbank können Kunden "Star Money Mobile 2.0" 30 Tage kostenlos testen. Danach fällt je nach Gerät ein einmaliges Entgelt an. Die Software ist für die gängigsten Endgeräte geeignet und erst im Januar 2007 auf zahlreiche neue Modelle ausgeweitet worden. Jetzt unterstützt sie rund 100 Handys sowie über 150 weitere mobile Endgeräte wie PDAs, SDAs und MDAs.

Sicher ist sicher
Die Daten im Mobile Banking werden analog dem Online-Banking verschlüsselt übertragen. Genau wie Kunden ihren Rechner zum Beispiel fürs Online-Banking sichern müssen, sollten Mobile-Banker auch ihr Handy schützen. Dazu gehört, dass Geheimnummern nicht weitergegeben oder gespeichert und nur vertrauenswürdige Dateien heruntergeladen werden. Beim Provider oder Handyhersteller kann man Updates fürs Betriebssystem und Schutzprogramme erfragen: Virenscanner und Firewalls gibt es inzwischen für immer mehr mobile Geräte. Mehr unter www.postbank.de/sicherheit.

Banking der Zukunft
"In den kommenden Jahren wird das mobile Banking in Deutschland so selbstverständlich wie das Onlinebanking genutzt.", so Dr. Michael Meyer, Marketingvorstand der Postbank. Länder wie Österreich oder Finnland sind den Deutschen diesbezüglich schon einen Schritt voraus. Doch der technische Fortschritt mit noch leistungsstärkeren Geräten, schnellerer Datenübertragung und benutzerfreundlicheren Anwendungen ist vorprogrammiert. Junge Leute wachsen heute ganz selbstverständlich mit Handy auf. Sie sind offen für neue Technologien und haben keine Hemmungen neue Funktionen auszuprobieren. Günstige Flatrate-Tarife im Mobilfunkbereich gibt es heute schon. Denkbar ist auch in diesem Bereich eine Entwicklung wie bei den Internet-Flattarifen zum endlos Surfen. Michael Meyer: "Seit Anfang des Jahres 2007 steigerten sich unsere Seitenaufrufe beim Mobile Banking um 50 Prozent. Wir freuen uns, wenn der Markt hier weiter ordentlich an Schwung gewinnt und wir noch mehr Kunden von diesem flexiblen Kanal
überzeugen können. Wir bleiben mit der Weiterentwicklung als Vorreiter in diesem Segment auf jeden Fall am Ball!"

http://www.postbank.de/mobileservices.

 

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