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BayernLB denkt an gemeinsame Lösungen für die WestLB

Frankfurt/Main, 04.09.2007 14:09 Uhr (redaktion)

Im Rennen um die angeschlagene WestLB bringt sich nun auch die BayernLB in Position.

"Die BayernLB denkt keinesfalls an eine Übernahme der WestLB. In Betracht kommt allenfalls die partnerschaftliche Erarbeitung von gemeinschaftlichen Lösungen", teilte das Münchner Kreditinstitut am Dienstag mit. Damit reagiert die zweitgrößte Landesbank auf Überlegungen, die WestLB mit der größten deutschen Landesbank, der Stuttgarter LBBW, zu fusionieren.

Die seit Jahren krisengeschüttelte WestLB steht derzeit zum Verkauf. Die Sparkassenverbände in Düsseldorf und Münster, die zusammen die Mehrheit an dem Institut halten, bevorzugen einen Zusammenschluss mit der LBBW. Die nordrhein-westfälische Landesregierung, die 38 Prozent besitzt, prüft aber auch zahlreiche andere Optionen: Einem Medienbericht zufolge hält die schwarz-gelbe Koalition eine Investmentbank für einen Partner, der auch für die Sparkassen akzeptabel sei, weil er für sie keine Bedrohung im Privatkundengeschäft darstelle. Finanzminister Helmut Linssen hatte bereits in der Vergangenheit einen Verkauf des Landesanteils an eine ausländische Bank ins Spiel gebracht.

Sollte die LBBW bei der WestLB zum Zuge kommen, würden die Stuttgarter ihren Vorsprung unter den Landesbanken zur BayernLB ausbauen. Das lasse die Münchner natürlich nicht kalt, auch wenn sich die BayernLB eher auf Osteuropa denn den hart umkämpften Heimatmarkt konzentrieren wolle, hatte es in Finanzkreisen zuletzt geheißen. Die LBBW hat gerade die SachsenLB übernommen, die wegen Investments im kriselnden US-Hypothekenmarkt vor dem Zusammenbruch stand. Die Landesbank Rheinland-Pfalz gehört seit einigen Jahren schon zur LBBW.

Interessiert an einem Einstieg bei der WestLB ist Finanzkreisen zufolge auch der US-Finanzinvestor J.C. Flowers. Er ist bereits an der HSH Nordbank, der Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein, mit einem größeren Paket beteiligt.

 

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