Beim Thema Glücksspiel z. B. bei Online-Casinos versucht die Politik mit neuen Regelungen Steuerschlupflöcher zu schließen. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
03.12.2018 09:14 Uhr
AKTIEN UND BRANCHEN

Aktien der Spielbranche: Hemmen neue Reglements die Performance?

Düsseldorf, 03.12.2018 09:14 Uhr (redaktion)

Die Casi­no­branche konnte in den vergan­genen Jahren ein deut­li­ches Wachstum an den Tag legen, gerade den jungen Unter­nehmen gelang es inner­halb kurzer Zeit, festen Halt am Markt zu finden und damit den Umsatz insge­samt in die Höhe zu schrauben.

Entsprechend groß ist auch das Interesse an den Einzelwerten, die einige AGs der Szene an die Börse bringen. Doch nun könnten politische Regulierungen das allgemeine Wachstum des Sektors negativ beeinflussen. Welche Auswirkungen wären damit für die Aktionäre verbunden?

Kunden und Zielgruppen werden nicht besteuert

Tatsächlich ist die aktuelle Sachlage zumindest aus der Sicht der Spieler sehr klar geregelt. Sie haben nach wie vor die Chance, ihre im Glücksspiel erzielten Gewinne steuerfrei zu erhalten. Dafür sorgt die entsprechende Gesetzeslage in Deutschland, die nicht in Abhängigkeit zu der Höhe des Gewinns steht. Aus diesem Grund ist es selbst im sechs- und siebenstelligen Bereich möglich, den Gewinn im gesamten Umfang auf dem Konto in Empfang zu nehmen. Weitere Informationen zu den wichtigsten Glücksspiel Steuern Deutschland aus der Sicht der Spieler hält auch diese Seite bereit.

Neue Abgaben schrecken Anbieter ab

Verfügt ein privater Anbieter über eine deutsche Lizenz, so ist es für diesen notwendig, ein Modell zur Abführung der Glücksspielsteuer zu entwickeln. Nach dem Staatsvertrag aus dem Jahr 2012 beträgt diese fünf Prozent. Doch es wurde nicht geregelt, welche Partei letztlich für die Abfuhr verantwortlich ist. So gibt es Casinos, welche die Steuer freiwillig bezahlen und damit den Kunden entgegenkommen. An anderer Stelle wird diese nachträglich von den Gewinnen abgezogen, wodurch sich der finanzielle Nutzen des Spiels reduziert.

In der letzten Zeit fühlten sich immer mehr Unternehmen durch diese Besteuerung in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Aus diesem Grund entschlossen sie sich dazu, ihren Standort in andere Länder der EU zu verlagern, die nicht über diese Form der Besteuerung verfügen. Auch diese Umstände sind für die große Volatilität verantwortlich, die bei den Werten der Branche ausgemacht werden kann. Daher ziehen sie ohnehin nur chancenorientierte Anleger in Betracht.

Einkommens- und Umsatzsteuer gehen verloren

Durch die Möglichkeit, den Standort zu verlagern, konnten die großen Unternehmen in den letzten Jahren Einbußen vermeiden. Die Aktie dieser Konzerne war folglich nicht von den Einschränkungen betroffen. Leidtragender der Lage ist der Staat selbst. Denn dieser würde nicht nur die Glücksspielsteuer erhalten, sofern die Casinos über einen Standort in Deutschland verfügten. Darüber hinaus wäre es möglich, die ganz normalen Besteuerungen der Umsätze und des Einkommens einzustreichen. Da sich mit dem Standort jedoch auch die Steuerpflicht in Staaten wie Malta oder Zypern verlagert, werden die Beiträge dort fällig.

Dass ein Staat darin einen durchaus schmerzlichen Verlust sehen kann, zeigt das Geldspielgesetz, wie es im Sommer 2018 in der Schweiz durchgesetzt wurde. Dort haben von nun an nur noch schweizerische Unternehmen das Recht, ihr Angebot im World Wide Web zur Verfügung zu stellen. Es muss demnach ein Hauptsitz in der Schweiz vorgewiesen werden können, um überhaupt legal an den Markt zu treten und dort frei zu agieren. Würde sich dieser Ansatz weiter verbreiten, so würden darunter auch die Umsätze der großen Konzerne leiden, die bereits seit Jahren an der Börse notiert sind.

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